Durst 08/2020

10  Hauptgang Die Schweizer entdecken ihr Land «Ich brauch Ferien. Ich brauch Schweiz.» Unter diesem Motto hat Schweiz Tourismus eine gross angelegte Kampagne lanciert. Umgekehrt ist auch gefahren: Wegen der Corona-Pandemie braucht der Tourismus in diesem Sommerhalbjahr die Schweizer. Und die lassen ihn nicht im Stich: Vor allem die Bergregionen vermelden einen guten Buchungsstand, worüber sich auch die dortige Gastronomie freut. DURST macht einen Ausblick auf den touristischen Sommer und Herbst und nennt die Gewinner und Verlierer im Kampf um Schweizer Gäste. Wegen der Corona-Pandemie W ie die Gastronomie wird auch der Schweizer Tourismus die Corona- Auswirkungen noch lange spü- ren. Man geht davon aus, dass allein im Zeit- raum von März bis Juni dieses Jahres 8,7 Milliarden Franken an touristischer Wert- schöpfung verloren gegangen sind. Auch der Blick in die nahe Zukunft ist wenig erfreulich: Laut der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) fehlen in diesem Sommer in den Städten bis zu 50 Prozent aller Übernachtungen. Für die Bergregionen sagt die KOF einen Rück­ gang von mindestens 20 Prozent voraus. Wegen Corona ist vor allem die Zahl der Gäste aus den Fernmärkten eingebrochen. Deshalb hat sich Schweiz Tourismus zum Ziel gesetzt, «die Nachfrage nach Ferien und Reisen in der Schweiz gezielt zu stimulieren». Unter dem Motto «Ich brauch Ferien. Ich brauch Schweiz.» wird seit Anfang Juni auf allen Kanälen zu Sommerferien und Städtereisen in der Schweiz aufgerufen. Zielpublikum sind in der ersten Phase die einheimischen Gäste sowie auch Touristen aus Deutschland und Frankreich, ge- folgt aus weiteren europäischen Ländern. Erst in einem zweiten Schritt werden auch die welt- weiten Werbemassnahmen wieder gestartet. Es handelt sich um eine der grössten globalen Werbeoffensiven von Schweiz Tourismus. Der neue Slogan «Ich brauch Schweiz.» ist dabei langfristig ausgelegt und wird auch in den kommenden Jahren eingesetzt werden. Zurzeit bezieht er sich vor allem auf Schweizer Gäste. Der Tourismus braucht Schweizer Es sind also die Schweizer Gäste, die gebraucht werden, um das hiesige Tourismusjahr zu ret- ten. Die Schweizer meiden Reisen ins Ausland tatsächlich und werden die Sommerferien im eigenen Land verbringen. Davon profitieren die einen Anbieter mehr und andere kaum. «Die Schweizer suchen mehrheitlich die Natur und fassen nicht Städtetrips ins Auge – es sei denn zum Beispiel eine Nacht in Solothurn als Etap- Das suchen die Schweizer • Ruhe in den Bergen • Idylle auf dem Campingplatz • Nähe zur Natur • Spezielle Erlebnisse • Lehrreiches für Kinder • Aktiv Sport treiben • Familiäre Stimmung Das meiden die Schweizer • Grosse Menschenansammlungen • Dichte in den Städten • Ballermann-Atmosphäre • Flugreisen • Stress und Hektik T OP S UND F L OP S Kampagnen-Bild von Schweiz Tourismus.

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